Kurzzeit-EKG

Für die Anfertigung eines Kurzzeit-EKG kommt das 12-Kanal-EKG Cardiovit AT-2 plus der Firma Schiller zum Einsatz. Hierbei kann die Dauer der elektrokardiographischen Untersuchung individuell bestimmt werden. Während der gesamten Untersuchungszeit wird der Herzrhythmus auf dem LCD-Bildschirm überwacht. Außerdem wird ein EKG-Ausdruck angefertigt, der auf das Vorliegen von Arrhythmien und deren Malignität genau analysiert werden kann.

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Langzeit-EKG über 24 Stunden

In einigen Fällen kann die Durchführung eines ambulanten 24-Stunden-EKG (Holter-EKG) notwendig sein, um maligne Herzrhythmusstörungen detektieren zu können, da diese während eines Kurzzeit-EKG nicht zwingend auftreten müssen.

Ein Beispiel hierfür stellen Ohnmachtsanfälle (Synkopen) dar. Da Synkopen u.a. sowohl durch bradykarde als auch tachykarde Phasen im Herzrhythmus verursacht werden können, ist eine genaue Herzrhythmusanalyse während des Auftretens einer Synkope nötig, um eine entsprechende Therapie wählen zu können.

Weitere Indikationen für ein Holter-EKG stellen bestimmte rassezpezifische Kardiomyopathien dar. Hierzu zählt beispielsweise die Dobermann-Kardiomyopathie, die in Europa eine kumulative Prävalenz von 58,2 % aufweist. Bei dieser Sonderform der dilatativen Kardiomyopathie (DCM) kommt es sehr häufig zur Entwicklung von lebensbedrohlichen ventrikulären Arrhythmien, die mit Synkopen oder sogar einem plötzlichen Herztod assoziiert sein können. Häufig stellt das Auftreten von ventrikulären Arrhythmien das erste Anzeichen einer Dobermann-Kardiomyopathie dar und echokardiographische Veränderungen (systolische Dysfunktion) entwickeln sich erst zu einem späteren Zeitpunkt der Erkrankung. Demnach ist in diesen Fällen (asymptomatischer Dobermann und physiologischer Herzultraschall) ein Holter-EKG die einzige Möglichkeit die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und mit einer entsprechenden antiarrhythmischen Therapie beginnen zu können. Derzeit wird beim Dobermann eine jährliche Screening-Untersuchung mittels Holter-EKG und Echokardiographie empfohlen.

Neben der Erkennung und der Beurteilung des Schweregrades von Arrhythmien kann anhand eines Holter-EKG der Erfolg einer antiarrhythmischen Therapie evaluiert und diese ggf. entsprechend angepasst werden.

Durchführung:

Für die Durchführung eines Holter-EKG werden jeweils zwei selbstklebende Elektroden auf beiden Seiten der Brustwand angebracht.

Elisabeth Maier

Das Elektrodenkabel wird dann mit dem EKG-Gerät (Televet 100 complete) verbunden, welches ein kleines Kästchen mit einer Größe von 12,4 x 6,5 x 2,2 cm und einem Gewicht von 100 g darstellt.

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Anschließend wird das EKG-Gerät auf dem Rücken des Patienten mithilfe von Verbandsmaterial sicher fixiert. Während der Aufzeichnung des 24-Stunden-EKG sollte der Patient zu Hause seinen alltäglichen Aktivitäten bzw. normalen Tagesablauf nachgehen können (Ausnahme: wildes Toben mit anderen Hunden und Schwimmen).

Elisabeth Maier

Das EKG wird während der gesamten Untersuchungszeit auf einer SD-Karte gespeichert. Nach 24 Stunden kann das Holter-EKG abgenommen werden. Sobald dieses per Post an mich zurückgesendet wurde kann das über 24 Stunden aufgezeichnete EKG analysiert werden.